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          | Große Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den 
          Hochwasserschutz in Hitzacker - Drei neue Stillgewässer as Soven. Es ist die größte zusammenhängende Ausgleichs- und 
          Ersatzmaßnahme, die es je im Landkreis gegeben hat: An der Mündung des 
          Jamelner Mühlenbach südwestlich von Soven wird derzeit der jahrzehnte 
          alte Altdeich abgetragen und zurückversetzt. Es entsteht dadurch eine 
          zusätzliche Überschwemmungsfläche von rund 17 Hektar für Hochwasser 
          aus der Jeetzel und dem Mühlenbach.
 »Die Ersatzmaßnahme stellt einen Ausgleich für die neuen 
          Hochwasserschutzanlagen in Hitzacker dar und sind im 
          Planfeststellungsverfahren ge-nau geregelt», erläutert Diplomingenieur 
          Eckehard Abel vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft 
          Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Verantwortlicher Auftraggeber ist - 
          wie für den Hochwasserschutz in Hitz-acker - der Jeetzeldeichverband (JDV).
 Insgesamt 15 Firmen hatten die Ausschreibungsunterlagen vom NLWKN für 
          die Deich- und Wegebauarbeiten zur Rückverlegung der Deiche am 
          Jamelner Mühlenbach abgefordert. Sechs Unternehmen beteiligten sich an 
          der Ausschreibung. Den Auftrag erhielt die Firma Mittelweser-Tiefbau, 
          die bereits neue Deiche in Laasche sowie im Amt Neuhaus gebaut hat. 
          Der Zuschlag wurde für 775000 Euro erteilt.
 Dafür muss die Firma rund 2,2 km an Altdeich - entspricht rund 30000 
          m3 Boden - am linken Jeetzelufer sowie am Jamelner Mühlenbach abtragen 
          und auf einer Länge von 1,6 km einen neuen Deich bauen (rund 30000 m3 
          Boden). Um unnötige Transporte zu vermeiden, achten Bauleitung und 
          Bauunternehmen darauf, möglichst viel Altboden auf der Baustelle 
          wiederzuverwenden. Die Bauarbeiten haben unmittelbar nach der Vergabe 
          Mitte Juni begon
 nen und sind trotz des schlechten Wetters recht gut vorangekommen. An 
          beiden Ufern wird parallel gearbeitet. Die Transporte des Lehmbodens 
          aus der Abbaustelle bei Dambeck für die Kleischürze sind abhängig vom 
          Wetter, und zwar vom Zustand der Bauwege. Sofern alles nach Plan 
          läuft, soll die Baumaßnahme im September fertiggestellt sein, hofft 
          Ingenieur Abel. Und darum geht es im Detail: »Im Rückdeichungsbereich 
          an der Mündung des Jamelner Mühlenbachs in die Jeetzel werden drei 
          naturnahe Stillgewässer angelegt, die von Weidenbüschen, Röhrichten 
          und Hochstaudenfluren feuchter Ausprägung umgeben sind», so heißt es 
          wörtlich im Landschaftspflegerischen Begleitplan. Die Gewässer sollen 
          2500 m2, 2000 m2 und 500 m2 groß werden und bis zu 2,50 m tief werden. 
          Der Bereich soll sich als Lebensraum für Biber, Fischotter, Eisvogel 
          und Amphibien sowie als Laichhabitat für Fische entwickeln und damit 
          die Ziele des Schutzgebietssystems Natura 2000 sichern.
 Zumeist soll dort das ursprüngliche Geländeniveau wiederhergestellt 
          werden. Nordwestlich der Mündung des Mühlenbachs wird an der 
          derzeitigen Deichtrasse der Jeetzel, also unterhalb der Mündung, ein 
          rund 0,2 Hektar großes Altdeichstück als »bis zu 2 Meter hohe 
          Sandinsel» belassen. Der Mutterboden des Deiches muss dafür also 
          entfernt werden. Im Mündungsbereich des Baches werden auch die 
          Uferbefestigungen beseitigt, um den Randstreifen eine naturnahe 
          Entwicklung zu ermöglichen.
 Darüber hinaus sollen über zehn Hektar bisher intensiv genutztes 
          Grünland durch Verzicht auf Düngung »ausgemagert» und zu 
          »Nassgrünland» entwickelt werden. Die Flächen sind vom 
          Jeetzeldeichverband angekauft worden.
 Ferner soll auf einer Fläche von rund drei Hektar ein »naturnaher 
          Erlen-Eschen-Auwald und Erlenbruchwald» an der Jeetzel und am Jamelner 
          Mühlenbach entwickelt werden, der zukünftig regelmäßig überschwemmt 
          wird. Es geht um eine Fläche linksseitig des Mühlenbachs. Und: An der 
          Deichneubaustrecke entsteht ein neuer Deichverteidigungsweg sowie in 
          »gehölz- und gewässerfreier» Sicherungsstreifen.
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